Fischgabel und Fischmesser benutzen: So wird’s gemacht!

Ein Fischbesteck ist Dir vielleicht schon einmal im Restaurant begegnet. Es besteht aus einer Fischgabel und einem Fischmesser.

Was genau ein Fischbesteck ausmacht und wie Du es verwendest; Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Fischbesteck: So ist es aufgebaut

Im ersten Moment kann es verwirrend sein, so eine merkwürdige Gabel zusammen mit einem stumpfen Messer gedeckt zu sehen. Deshalb gucken wir uns die beiden Besteckstücke genauer an. Danach kannst Du ein Fischbesteck sicher erkennen und von anderen Gedecken gut unterscheiden.

Fischgabel

Die Fischgabel ist ein gutes Stück kleiner als eine herkömmliche Tafelgabel. Ihre Kelle ist zudem breiter.

Die Zinken der Fischgabel liegen weit auseinander. Das hat den einfachen Zweck, dass so Flüssigkeiten einfacher hindurchfließen können. Beim Verzehr von Fisch soll mit der Gabel das Fleisch und nicht der Fischsud aufgenommen werden.

Einige Fischgabeln haben zwischen den mittleren beiden Zinken einen noch größeren Freiraum oder sogar ein Loch in der Mitte der Kelle. Diese Konstruktionsweisen dienen dem selben Zweck.

Fischmesser

Während die Fischgabel noch viele Gemeinsamkeiten mit der einfachen Tafelgabel hat, ist das Fischmesser doch sehr fremdartig. Seine Klinge ist leicht abgesenkt und erinnert schwach an einen Tortenheber. Die Klinge selbst ist überwiegend stumpf. Bei einigen Modellen ist sie an der Spitze leicht geschärf. Wozu das dient, wird später klar.

Die Klinge des Fischmesser ist ungewöhnlich breit, die Länge entspricht jedoch etwa der eines Menümessers.

Fischgabel und Fischmesser richtig benutzen

Das Besteck ist für den Verzehr von Fisch gedacht: Vornehmlich für Fisch, der eine weiche Haut besitzt. Gebratener oder geräucherter Fisch wird selten mit Fischbesteck gegessen.

Halte Fischmesser und Fischgabel so, wie Du Tafelmesser und Tafelgabel halten würdest; Das Messer in der rechten, die Gabel in der linken Hand. Linkshänder können auch tauschen, allerdings sind Fischmesser für Linkshänder sehr selten. Trotzdem können auch sie mit dem Fischmesser arbeiten.

Falls sie noch vorhanden sind, solltest Du zuerst die Flossen entfernen. Benutze das Fischmesser, um die Schwanzflosse, die Rücken- und die Seitenflossen abzuschneiden.

Nun gilt es, die Haut des Fisches zu lösen und an das Fleisch zu gelangen. Angenommen der Fisch liegt mit dem Kopf nach links vor Dir auf dem Teller und der Bauch zeigt zu Dir. Dann kannst Du wie folgt vorgehen:

  1. Setzte das Fischmesser mit der Spitze kurz hinter dem Kopf am Rückgrat an. Führe es in Richtung Schwanzflosse in einer geraden Linie durch die Haut.

  2. Danach setzt Du das Messer rechts hinter den Kiemen an und führst diesen Schnitt ebenfalls Richtung Schwanzflosse durch.

Da servierter Fisch selbstverständlich ausgenommen wurde, ist der Bauch bereits parallel zu Deinen Schnitten durchtrennt. Daher kannst Du anschließend damit beginnen, die Haut abzulösen.

Führe das Fischmesser unter die Haut und hebe sie damit leicht an. Bei einem gut gegarten Fisch wird sich die Haut einfach ablösen lassen. Das Fischmesser kannst Du wie eine Spaghettigabel drehen und die Haut mit dem Messer aufrollen.

Ist die Haut entfernt, führst Du das Fischmesser, vom Schnitt am Rückgrad ausgehend, zwischen Fleisch und Gräten. Wie schon mit der Haut, kannst Du nun das Fleisch mit dem Messer von den Gräten heben.

Bis zu diesem Punkt diente die Fischgabel nur dazu, den Fisch bei den Arbeiten mit dem Messer festzuhalten.

Letztendlich nimmst Du die Fleischstückchen mit der Fischgabel auf und führst sie zum Mund.

Die andere Seite erreichen

Bist du mit der einen Seite des Fisches fertig, wäre es sehr umständlich, ihn umzudrehen. Je nach Größe ist es das auf einem engen Teller auch so gut wie unmöglich.

Löse darum einfach das nun freiliegende Gerippe aus, sodass nur noch das Fleisch der anderen Seite auf dem Teller verbleibt.

Das Fischbesteck im Wandel der Zeiten

Zum Abschluss gib es noch ein paar geschichtliche Fakten auf die Augen. Ich bin Dir auch nicht böse, wenn Du mich an dieser Stelle schon verlässt.

Wieso brauchte es das Fischbesteck?

Bevor Bestecke aus Edelstahl gefertigt wurden, bestanden viele Bestecksets aus Eisen. Dieser Stoff mag robust und praktisch sein, hat aber einen verheerenden Nachteil in Bezug auf die damit verzehrten Speisen:

Eisen ist nicht geschmacksneutral. Will heißen; Es wird ein merklicher Eigengeschmack vom Besteck aufs Essen übertragen. In den meisten Fällen störte das nicht weiter. Doch bei feinen Fischgerichten wollte man dies unbedingt vermeiden.

Das Ergebnis waren die extra angefertigten Fischbestecke. Sie bestanden nicht aus Eisen, sondern aus Silber.

Silber beeinflusst den Geschmack im Gegensatz zum Eisen nicht. Und weil Fischgerichte schon ihr eigenes Besteck bekamen, wurde dieses darüber hinaus genau passend für den Verzehr von Fisch konstruiert. Daraus ergaben sich die charakteristischen Formen von Fischgabel und Fischmesser.

Fischbestecken aus Edelstahl

Heutiges Besteck besteht in in aller Regel aus Edelstahl. Edelstahl hat das Problem vom Eisen nicht – überträgt also keinen Eigengeschmack aufs Essen. Da das der Hauptgrund für die Konzeption des Fischbesteckes ist, kann man argumentieren, dass Fischbestecke heute nicht mehr nötig sind.

Dennoch findet man sie in vielen Restaurants und in einigen privaten Küchen; Die kleinen Vorteile der besonderen Besteckform werden weiterhin geschätzt. Außerdem erweckt oder unterstreicht die Verwendung von Fischbesteck den Eindruck, den die gehobene Küche gerne auf ihrer Seite weiß.

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