Silberbesteck reinigen – ist Tafelsilber alltagstauglich?
Das gute Silberbesteck schmückt die Tafel meist nur zu feierlichen Anlässen.
Aber warum nicht jeden Tag damit speisen? Was spricht für und gegen einen täglichen Gebrauch? Wie lässt sich Silberbesteck reinigen, wie verhält es sich in der Spülmaschine und welche Silberarten gibt es überhaupt? Diese und weitere Fragen klären wir heute!
Anlaufen verhindern
Es gibt einige Speisen, die Dein Silber schneller anlaufen lassen. Verwende für diese Speisen besser kein Silberbesteck:
- Fisch
- Eigelb
- Senf
- Zwiebeln
- Allgemein sind schwefelhaltige Nahrungsmittel und Silberbesteck ein eher schlechtes Team.
Noch ein wichtiger Punkt: Silberbesteck niemals zusammen mit Besteckstücken aus Edelstahl in die Spülmaschine geben.
Silber ist nicht gleich Silber
Silberbesteck besteht entweder vollständig aus Silber bzw. einer Silberlegierung, oder ist bloß äußerlich versilbert.
Bei Legierungen gibt die dreistellige Zahl an, zu welchem Anteil die sie aus reinem Silber besteht. Silber 925 enthält beispielsweise 92,5% reines Silber.
An dieser Stelle sei gesagt: Es gibt weitaus mehr Legierungen, als hier aufgeführt werden. Die Aufstellung soll Dir einen Eindruck über die Silbervarianten geben und die Eigenschaften der unterschiedlichen Zusammensetzungen verdeutlichen.
999 – Feinsilber
Feinsilber ist chemisch reines Silber mit dem geringstem Anteil an Verunreinigungen. Es ist sehr weich und schwer zu verarbeiten. Für Bestecke eignet es sich weniger und wird eher in Schmuckstücken untergebracht.
925 – Sterlingsilber
Diese Art hat die wohl bekannteste Bezeichnung. Sterlingsilber setzt sich aus 92,5% Silber und verschiedenen weiteren Metallen (üblicherweise Kupfer) zusammen. Die Beimischung von Kupfer macht die Legierung härter und erschließt auf diese Weise den Anwendungsbereich der Bestecke. Zudem verringert der Kupferanteil das Risiko vom sogenannten „Spratzen” – also dem Aufplatzen des Silbers beim Erkalten.
Silber 800
Ein weiter verringerter Silberanteil sorgt für zusätzliche Härte. Gleichzeitig tritt die vom Kupfer beigetragene, charakteristisch rote Farbe in einigen Fällen deutlicher hervor.
800er Silber wird häufig für Gebrauchsgegenstände wie auch Besteck verwendet.
Neusilber
Auch wenn es der Name suggeriert; Neusilber ist kein Silber. Es besteht hauptsächlich aus Kupfer, gefolgt von Nickel und Zink. Der Name ist reines Marketing und als solcher sehr irreführend.
Neusilber schlägt echtes Silber in puncto Festigkeit, ist korrosionsbeständig und sieht silbern aus. Mehr aber auch nicht.
Pflege
Das allseits bekannte Problem ist das Anlaufen von Silber. Dagegen ansich lässt sich kaum etwas unternehmen. Pflegemittel können das Anlaufen allenfalls hinauszögern. Doch der häufige Gebrauch des Silberbestecks und das damit verbundene Spülen und Abtrockenen tragen die unschöne Schicht vom Silber wieder ab, sodass sie im Alltag kaum mehr auffällt.
Anders sieht es aus, wenn das Tafelsilber nur selten verwendet wird. Dann läuft es je nach Legierung schwarz bis dunkelrot an. Aber keine Sorge: Du musst nicht Deinen halben Tag damit verbringen, das Silber zu polieren. Spare Dir die Zeit mit einer
Silber Polierpaste
*
für wenige Euro. Oder greife auf ein altes Hausmittelchen zurück. Dazu wird Folgendes benötigt:
- Alufolie
- Natron Pulver
- Heißes Wasser
- Schüssel
Lege etwas Alufolie und anschließend das Silberbesteck in die Schüssel. Übergieße alles mit heißem Wasser und gib einige Esslöffel Natronpulver hinzu.
Nun gilt es ein wenig abzuwarten. Schon nach kurzer Zeit lassen sich die angelaufenen Beläge einfach lösen und Dein Silber glänzt wieder wie neu.
Achte bei dieser Lösung darauf, das Wasser nicht zu heiß zu machen. Bei Bestecken, die nicht aus einem Stück bestehen (z.B. Messer mit Klinge und separatem Griff) leidet die Verbindung der Einzelteile womöglich unter hohen Temperaturen.
Infografik
Für meine Freunde auf Pinterest sind hier nochmal die wichtigsten Punkte zu Reinigung in einer kleinen Infografik verpackt:
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