Aufschnittmesser
Brötchen halbieren, Butter streichen und Käse schneiden; Mit einem Aufschnittmesser geht all das.
Klingen heutiger Küchenmesser bestehen üblicherweise aus Messerstahl. Und bevor wir uns den Klingen aus Keramik widmen, sehen wir nach, welche Eigenschaften der Messerstahl vorweisen kann. Anschließend ziehen wir den Vergleich.
Deutsche Messerstähle müssen, um als solche zu gelten, besondere Anforderungen erfüllen. In der Klingenindustrie wird daher mit Werkstoffen gearbeitet, die eine Härte von 55-64 HRC besitzen. Neben der Härte sind Festigkeit und eine gewisse Elastizität gefordert. Dabei spielt die Feinkörnigkeit des Werkstoffes eine große Rolle. Sie ist es auch, die maßgeblich über die Schärfe entscheidet.
Was der Klinge, die ja täglich im Gebrauch ist, nicht widerfahren sollte, ist Korrosion. Daher wird bei Messerstählen mit Chrom und Molybdän gearbeitet. Korrosionsbeständige Messerstähle sollten mit mindestens 12 Massenprozent Chrom legiert sein. Nachteilig an der Beimischung von Chrom und Molybdän ist, dass sie die Legierung letztendlich weniger hart, feinkörnig und zäh werden lässt. Daher spielen bei der Zusammenstellung einer zufriedenstellenden Legierung die Anforderungen der Harte, Zähigkeit und Schärfe gegen die der Korrosionsbeständigkeit. Je nach Anwendungsgebiet muss an diesem Punkt abgewogen werden, welche Eigenschaft Priorität hat.
Die Schneide eines harten und feinkörnigen Messerstahls kann in einem besonders spitzen Winkel geschliffen werden. Grundsätzlich bedeuten spitzere Winkel eine hochwertigere und schärfere Schneide.
Ein häufiges Mischverhältnis bei deutschem Messerstahl beinhaltet 15% Chrom. Dieser Stahl gilt daher als korrosionsbeständig und verfügt über eine ausreichende Härte. Bei entsprechender Wärmebehandung können die Schneiden mit Winkeln von bis zu 20° geschliffen werden. Ein solch spitzer Winkel verringert jedoch die Haltbarkeit der Schneide, weshalb die Schneiden meist in Winkeln von über 30° geschliffen werden.
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Wir wollen wissen, woraus Keramikmesser genau bestehen, welche Vor- und Nachteile sich aus dem Material ergeben und wie sie sich im Vergleich mit Messern aus Edelstahl schlagen.
Keramikklingen sind meist aus Zirkoniumdioxid gefertigt. Zirkoniumdioxid ist, wenn es thermisch vorbehandelt wurde, äußerst resistent gegen Säuren. Keramiken aus diesem Material sind härter und verschleißen deutlich langsamer als gehärteter Stahl. Sie finden nicht nur in Klingen Anwendung, sondern auch in der…
Fun-Fact: Zirkoniumdioxid ist elementar für die Funktionsweise der Lamdasonde, die den Restsauerstoffgehalt im Abgas mit dem Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft vergleicht und in fast jedem Opel Corsa irgendwann den Geist aufgibt.
Bei der Herstellung wird das Material in Pulverform in eine Form gepresst und stark erhitzt. Die Herstellung ist vergleichsweise einfach und kostengünstig. Daher sind Messer aus Keramik oft günstiger als Messer aus Stahl.
Interessant sind Keramikmesser besonders für Allergiker, denn die Keramik ist frei von Allergenen und zudem geschmacksneutral.
Nachteilig an dem Material ist dessen Bruchempfindlichkeit. Während die Klinge sehr hart und verschleißfest ist, kann sie dennoch brechen. Fällt sie beispielsweise auf einen Fließen- oder Steinboden, besteht die Gefahr, dass die Klinge bricht.
Aufgrund des geringen Verschleißes ist es zwar kaum notwendig, dennoch ist es wichtig zu wissen, dass Keramikmessern nicht mit einem herkömmlichen Messerschärfer beizukommen ist. Dazu sind spezielle Schärfer * notwendig, die der Härte der Keramik gerecht werden.
Bei hochwertigen Klingen aus Keramik und Stahl empfiehlt es sich generell, das Messer an einen professionellen Schleifservice zu geben.
Klingen aus Keramik sind – das haben wir bereits gelernt – hart aber bruchempfindlich. Verwende das Messer zum Beispiel nicht zum Plattdrücken von Knoblauchzehen mit der Klinge. Seitliche Krafteinwirkung können dazu führen, dass die Klinge bricht.
Das Zerschneiden und besonders das Hacken von sehr harten bzw. tiefgefrorenen Lebensmittel sollte lieber auch keinem Keramikmesser überlassen werden. Als Unterlage zum Schneiden bieten sich Bretter aus Holz oder Kunststoff an. Marmor- oder Schiferplatten passen eher schlecht zum Keramikmesser.
Verwendest Du das Messer hauptsächlich zum Schneiden von Fleisch, Gemüse, Obst und Früchten, dann bis du mit einem Keramikmesser gut beraten.
Stahl und Keramik haben beide ihre Vor- und Nachteile. Wie genau sie sich im direkten Vergleich schlagen, verdeutlicht die folgende Aufstellung:
Stahl | Keramik |
---|---|
flexibel und bruchbeständig | starr und eher bruchempfindlich |
verhältnismäßig weich | wesentlich härter als Stahl |
einfach zu schärfen | zum Schärfen wird spezielles Equipment benötigt |
verschleißt relativ schnell | beständig gegenüber Verschleiß |
hohes Gewicht | leichtgewichtig |
je nach Legierung beständig gegenüber den meisten Säuren | Nur durch Fluss- und konzentrierter Schwefelsäure angreifbar. Ansonste Säureresistent. |
geringer Eigengeschmack | geschmacksneutral |
kann je nach Legierung Allergene enthalten | für Allergiker geeignet |
je nach Qualität und Marke variieren die Preise stark | oft günstiger im Vergleich zu Messern aus Stahl |
Jetzt, da Du Dir diesen langen Text angetan hast, kannst Du gemütlich und mit neuem Wissen bewaffnet nachsehen, welche Keramikmesser für Deine Küche eventuell in Frage kämen. Zum Beispiel dieses hier:
Kyocera Keramikmesser
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Vielen Dank, dass Du auf meiner Seite vorbeigeschaut hast. Und falls Du noch viel mehr über Messer wissen möchtest, dann kann ich Dir den Beitrag über den Aufbau und die Arten von Küchenmessern ans Herz legen. Und da Du jetzt jede Menge über Keramik weißt, könnte der Artikel über Edelstahl in der Besteckherstellung auch etwas für Dich sein.
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