Besteck aus Edelstahl – Wissenswertes und Pflegetipps

Stahl darf sich erst Edelstahl nennen, wenn er eine gewisse Reinheit besitzt. Da unzählige unterschiedliche Zusammensetzungen in die Kategorie der Edelstähle fallen, gibt es entsprechend viele Industrienormen, die der Vereinheitlichung dienen. Die allermeisten Besteck-Sets werden keine dieser Normen in der Produktbeschreibung aufführen. Das wäre auch nicht zielführend – wer kann sich die schon alle merken?

Trotzdem gibt es ein paar Anhaltspunkte, anhand derer sich entschlüsseln lässt, was das genau für ein Stahl ist, der da Dir liegt und ob sich dessen Eigenschaften mit der geplanten Nutzung des Bestecks vereinbaren lassen.

Legierte und unlegierte Stähle

Unlegiertem Stahl sind ganz einfach nur geringe Mengen fremder Stoffe zugetan worden, deren Grenzwerte bei unter einem Massenprozent liegen.
Legierter Stahl wiederum besteht auch aus anderen Elementen, die ihm gewünschte Eigenschaften wie Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit verleihen. Die häufigsten Legierungen bestehen dabei zu Teilen aus Nickel, Chrom, Molybdän, Kobalt, oder Titan.

In der Besteckherstellung wird zumeist auf den Chrom-Nickel-Stahl zurückgegriffen, der häufig bloß als Chromstahl bezeichnet wird.

Chrom-Nickel-Stahl für die Herstellung von Bestecken besitzt i.d.R. einen Chromanteil von mindestens 13%. Dieser Anteil macht das Material rost- und säurebeständiger. Je höher der Chromanteil, desto ausgeprägter ist dieser Schutz. Üblich sind Anteile von bis zu 18%.
Die Beimischung von Chrom führt zu einer dünnen Schicht Chromoxid auf der Oberfläche von Bestecken. Sie versiegtelt die Stücke und lässt sie auch den Waschgang in der Spülmaschine besser überstehen.

Insgesamt wird Chrom-Nickel-Stahl als grundweg bestes Material für Besteck betrachtet, dass häufig in der Spülmaschine landet.

Der Nickelanteil vereiht dem Besteck zusätzliche Resistenz gegen Säuren, weshalb Chrom-Nickel-Stahl dem einfacheren Chromstahl ohne Nickel vorzuziehen ist.

Wird es nicht explizit genannt, kann es schwer sein zu erkennen, ob Du ein Stück aus Chrom- oder Chrom-Nickel-Stahl in den Händen hält. Aufschluss gibt im Zeifelsfall die Farbe des Stahls, die bei Legierungen ohne Nickel bläulich und bei solchen mit Nickel gelblich schimmert.

Die Richtige Pflege

Nachdem wir gelernt haben, wie widerstandsfähig Edelstahl sein kann, erscheint dieser Abschnitt vielleicht nicht mehr so spannend. Aber er gehört dazu und tatsächlich gibt es auch bei Edelstahlbestecken Kleinigkeiten zu beachten. Hier also die Checkliste für Dein Edelstahlbesteck:

  • Das Besteck in der Spülmaschine sollte mit dem Griff nach unten in einem Besteckkorb stehen.

  • Werden rostende Materialien mit in die Spülmaschie gegeben, kann sich dieser Fremdrost auf dem Edelstahlbesteck absetzen.

  • Das Besteck nach dem Spülen rasch aus der Spülmaschine nehmen und gut trockenen, um Wasserflecken zu vermeiden.

  • Die Bestecke nach dem Speisen kurz mit klarem Wasser zu spülen hilf Essensreste zu entfernen, die unschöne Verfärbungen verursachen könnten.

  • Reinige Dein Besteck nach der Benutzung schnellstmöglich. Je länger Speisereste daran haften, desto größer ist die Gefahr von Verfärbungen.

  • Verzichte auf scheuernde Reinigungsmittel, die die Oberfläche zerkratzen könnten.

  • Halte Dich an die vorgegebenen Dosierungen von Spülmitteln und Tabs.

  • Beachte, dass die Trinkwasserqualität Einfluss auf das Spülergebnis haben kann.

  • Die dünnen Schneiden von scharfen Messern leiden besonders in der Spülmaschine. Wäge ab, ob sich der Aufwand lohnen würde, sie ausschließlich mit der Hand zu spülen.

Bekommen Deine Edelstahlbestecke doch mal Fremdrost von anderen, nicht rostfreien Stücken ab, lassen sie sich mit Essig oder Zitronensaft wieder zum Glänzen bringen.
Wasserflecken und Verfärbungen wiederum sind mit geeignetem Metallputzmittel * gut zu entfernen.

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