Franzbrötchen gehören zu meinen liebsten Backwaren. Weil Du hier gelandet bist, siehst Du das bestimmt ganz ähnlich.
Zutaten
Die Zutatenliste teilt sich in die Zutaten für den Teig und für die Füllung:
Teig
Füllung
500g Weizenmehl
100g Butter
250ml Milch
100g Zucker
80g Butter
3 gestrichene TL gemahlener Zimt
80g Zucker
3Pck. Trockenhefe
2 gestrichene EL Pickerd Vanille
2 Eier
Anstelle der Trockenhefe kannst Du genauso gut Hefewürfel verwenden.
Wie in früheren Artikeln durchschien, bin ich einfach Fan der Pickerd Vanille. Für die Vanillenote kannst Du natürlich auch auf Vanillezucker zurückgreifen.
Neben diesen Zutaten benötigst Du zwei Schüsseln, einen Mixer mit Rührstäben und Knethaken, einen Kochlöffel und einen Backpinsel.
Zubereitung
Zwecks gut genutzter Zeit ist es ratsam, die Zubereitung in folgende Abschnitte zu teilen:
Teig zubereiten und ruhen lassen
Füllung zubereiten während der Teig ruht
Teig ausrollen und mit Füllung bestreichen
Teig einrollen, zerschneiden und formen
Backzeit
Sobald Du alle Zutaten parat hast, dauert es eine runde Stunde, bis Du in das erste Franzbrötchen beißen kannst.
Der Teig
Begonnen bei dem Teig – der nach dem Kneten eine gute halbe Stunde ruhen sollte – nimmst Du zuerst eine große Schüssel zur Hand. In diese kommen alle oben aufgelisteten Zutaten für den Teig.
Mit den Knethaken des Mixers brauchst Du etwa 5 Minuten, um daraus einen schön homogenen Teig zu kneten. Auch wenn er schon nach zwei Minuten gut genug aussieht; lieber noch etwas weiter kneteten – der Teig braucht einfach ein bisschen Liebe.
Die Schüssel kannst Du danach mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort (22-26°C) für 30 Minuten abstellen. Währenddessen geht es an…
Die Füllung
In einer kleinen Schüssel Butter, Zucker und Zimt in den oben genannten Mengenverhältnissen mischen. Die Butter müsste dazu zerlassen oder sehr weich sein. Am schnellsten geht das in der Mikrowelle.
Je nach Modell und Leistung sind nur wenige Sekunden in der Mikrowelle vonnöten. Taste Dich da langsam heran; Wenn die Butter zu lange drinnen bleibt, kann ein Bläschen darin aufpoppen und das Innere des Geräts gründlich einfetten. Keine schöne Erfahrung.
Mit einem Rührbesen oder den Rührstäben des Mixers lassen sich die Zutaten leicht verrühren und ergeben zum Schluss eine cremige, zuckrige Masse.
Franzbrötchen in Form bringen
Rolle den Teig etwa ½ Zentimeter dick aus. Je rechteckiger Du ihn ausgerollt bekommst, desto besser. Ein Seitenverhältnis von 1:2 ist empfehlenswert.
Mit dem Backpinsel kannst Du nun die Füllung auf den Teig auftragen. Das kann am Anfang ein bisschen schwierig sein, denn die Füllung ist sehr klebrig. Den Bogen hast Du aber nach spätestens 30 Sekunden raus.
Ist die Füllung gleichmäßig und vollständig verteilt, dann geht es ans Einrollen: Fange bei der langen Seite des Rechtecks an und Rolle den Teig möglichst eng zusammen. Aber nicht so eng, dass die Füllung an den Seiten herausquillt.
Mit einem Messer kannst Du die Teigrolle nun in kleine Trapeze zerteilen:
Anschließend richtest Du die Trapeze mit der kurzen Seite nach oben aus, lest den Stiel des Kochlöffels auf und drückst diesen nach unten. Dadurch wölben sich die Seiten und die Spirale der Teigrolle wird von oben sichtbar.
Backzeit der Franzbrötchen
Lege die Stücke auf ein Backblech mit Backpapier. Nimm wieder den Backpinsel zur Hand und bestreiche die Brötchen mit einigen Esslöffeln Milch. Danach sind die Brötchen zum Backen bereit. Im vorgeheizten Backofen benötigen sie runde 10 Minuten bei 200°C auf der mittleren Schiene.
Achtung: Die Brötchen sollen nicht kross werden. Nimm sie aus dem Ofen, sobald sie goldbraun werden.
Ein bisschen müssen sie nun noch abkühlen, dann sind Deine selbstgemachten Franzbrötchen bereit serviert und verputzt zu werden.
Waffeleisen im Test: Das muss ein Waffeleisen können!
Waffeln sind der Wahnsinn. Für mich stehen sie sogar noch über Pfannkuchen. Die perfekte Waffel zuzubereiten, ist eine kleine Herausforderung; Mit dem richtigen Waffeleisen hast Du aber gute Chancen!
Für mich hat eine gute Waffel folgende Eckdaten:
innen saftig
außen knusprig
nicht zu süß und nicht zu fade
Der letzte Punkt ist eher subjektiv. Wenn Du mit den anderen Punkten einverstanden bist, dann mach Dich mit mir auf die Reise zur perfekten Waffel!
In diesem Artikel geht es zum einen um das Waffeleisen und welche Vor- oder Nachteile es hat. Daneben möchte ich aber auch den gesamten Prozess von einer einfachen Zutatenliste bis zur fertigen Waffel demonstrieren.
Zu diesem Zweck habe ich einmal mein liebstes Rezept aus meinem Kochbuch Google Drive geholt. Das probieren wir jetzt zusammen aus!
Rund um das Backvergnügen beleuchte ich die Vor und Nachteile meines Waffeleisens. Am Ende folgt ein Fazit mit den gesammelten Erkenntnissen dazu, was das perfekte Waffeleisen können muss.
Auf geht’s!
Das Rezept
Bei Waffeln bin ich ein Fan von einer leichten Vanillenote. Dazu kannst Du ganz einfach auf Vanillezucker zurückgreifen. Falls Du es genau wie ich leid bist, ständig diese kleinen, überteuerten Tütchen zu kaufen, dann empfehle ich Dir Pickerd Vanila:
Diese kleine Dose kostet – je nach Supermark – zwar bis zu vier Euro, aber dafür genügt ein Teelöffel davon schon aus. Damit lässt Du die Waffeln nicht nur nach Vanille schmecken, sondern lässt Deine ganze Küche nach Vanille duften.
Falls Du kein Fan von Vanille bist, dann lässt Du sie aus dem Rezept einfach weg:
350g Mehl
350ml Milch
175g Zucker
200g Butter
6 Eier
2 Teelöffel Backpulver
2 Tüten Vanillezucker / oder einen Teelöffel Pickerd Vanille (optional)
Puderzucker (optional)
Abgesehen vom Puderzucker gibst Du alles in eine Schüssel und vermengst die Zutaten zu einem möglichst homogenen, recht flüssigen Teig. Wenn Du es besonders sorgfältig machen möchtest, dann schütte das Mehl nur nach und nach hinein – dabei stetig umrühren. Diese Vorgehensweise verhindert das Verklumpen vom Mehl.
Wenn du glaubst, einen guten und gleichmäßigen Teig zu haben und mit dem Rühren aufhören möchtest, dann hast Du die Hälfte geschafft. Also; Immer schön weiter umrühren 🙂
Genau wie beim Hefeteig einer Pizza, ist die wichtigste Zutat Deine Leidenschaft.
Ist der Teig schließlich bereit, dann geht es an das Eisen!
Das Waffeleisen
Bei meinem Waffeleisen handelt es sich um ein Modell von Severin mit der griffigen Kennung WE 26712. Mal sehen, wie es sich im Test schlägt!
Sehen wir uns das Teil zuerst von Außen an:
Waffeleisen von Außen
Eines der ersten Dinge, die mir bei dem Eisen aufgefallen sind, ist das Kabel. Mit einem knappen Meter ist es relativ kurz.
Trotz dem Stauraum zum Aufrollen des Kabels ist dieses nicht sehr lang geraten. Ich finde, da hätten noch gute 50cm Platz gehabt. Die Länge des Kabels kann durchs Abrollen ja individuell angepasst werden. Auf diese Weise entsteht auch kein Kabelsalat durch ein zu langes Kabel.
Zu einem echten Nachteil ist das Kabel bei meinem Einsatz nicht geworden: Ich habe das Waffeleisen auf die Arbeitsplatte in der Küche gestellt und die nächste Steckdose war glücklicherweise nicht weit.
Von den zwei Leuchten auf der Oberseite des Geräts ist eine grün und eine rot. Die rote leuchtet, sobald das Gerät eingeschaltet ist. Die grüne leuchtet dann, wenn das Gerät die Betriebstemperatur erreicht hat.
Mittig auf der Oberseite befindet sich der Temperaturregler. Allerdings zeigt er keine Temperaturskala an. Es wird lediglich deutlich, in welche Richtung er gedreht werden muss, damit es heißer bzw. kälter wird:
Einen Ein- und Ausschalter gibt es nicht. Dafür wird einfach der Stecker eingesteckt – dann ist das Gerät eingeschaltet.
Von innen
Das aufgeklappte Waffeleisen hat Platz für die typische Waffel aus fünf zusammenhängenden Herzen.
Auf- und Zuklappen lässt sich das Modell mit dem Griff aus Plastik.
Waffeleisen in Aktion
Nun geht es endlich los. Der Teig ist fertig und wartet darauf, zu jeder Menge warmer, leckerer Waffeln zu werden. Doch zuvor muss die Form noch eingefettet werden:
Einfetten
In fortschrittlichen Haushalten wird das Speisefett aufgesprüht. Sowas nennt sich dann Backtrennspray. Das ist sicherlich eine praktische Sache, aber was das Einfetten angeht, bin ich Traditionalist. Dazu verwende ich eines der folgenden Hilfsmittel (nach Praktikabilität geordnet):
Pinsel
Küchenpapier
die bloßen Hände (nur solange das Eisen kalt ist)
Den Pinsel habe ich ums Verrecken nicht finden können. Daher musste es heute einfaches Küchenpapier sein.
Das Einfetten mag ein Arbeitsschritt sein, der vernachlässigbar erscheint, aber das ist er nicht. Es wäre auch sinnvoll, die Form nach einigen Waffel erneut zu fetten. Dies kann entfallen, wenn die Butter im Teig die Form schön fettig hält.
Den Teig auftragen
Mit einer tiefen Kelle schöpfe ich den Teig aus der Schüssel in die Form. Dabei empfehle ich eine Kelle aus Plastik; Kellen aus Metall könnten die Beschichtung des Waffeleisens beschädigen.
Merke Dir die Menge des Teigs bei der ersten Waffel gut.
Die erste Waffel ist oft – wie das erste Kind – ein bisschen missraten. Aber daraus kannst Du lernen. Voraussetzung dafür ist, sich zu merken, was beim ersten Versuch schief gegangen ist. Häufigste Fehlerquelle ist die Menge des Teigs.
Bei der ersten Waffel würde ich mit dem Teig geizen. Den nächsten Versuch kannst Du ja gerne mit mehr Teig starten. Hast Du es aber schon beim ersten Mal mit dem Teig zu gut gemeint, dann wird das Saubermachen des Waffeleisens am Ende vermutlich wenig angenehm.
Die Waffel auslösen
Eine Gabel würde ich dazu nicht benutzen. Eine Gabel aus Edelstahl kann die Beschichtung beschädigen. In meinen Augen eignet sich ein hitzebeständiger Silikonspatel ganz gut.
Bei diesem Arbeitsschritt zeigt sich, wie gut die Form eingefettet war. Klebt die Waffel noch fest, dann ist sie entweder noch nicht fertig, oder es war zu wenig Fett auf der Form.
Nacharbeiten
Um ein optisch möglichst überzeugendes Ergebnis wie aus dem Delikatessen Magazin zu erzielen, bietet sich Puderzucker als Zugabe an. Der wird mit einem Streuer gleichmäßigen aufgetragen und sorgt mit seinem Aussehen für ein bisschen Weihnachtsstimmung – auch wenn es noch nicht in die Jahreszeit passt.
Mit Eis garnieren
Das grundlegende Rezept für die Waffeln ist einfach und die meisten Zutaten hast Du wahrscheinlich schon jetzt im Haus. Vanilleeis (oder eine andere Sorte) gehört vielleicht nicht dazu. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, ein bisschen Eis zu besorgen bzw. aus der Gefriertruhe zu holen. Kaum ein Dessert ist nicht nur geschmacklich, sondern auch vom Mundgefühl her so spannend, wie heiße Waffeln mit Eis. Ehrlich. Das musst Du mal ausprobiert haben. Der Hammer.
Fazit zum Gerät
Mein Waffeleisen ist nicht mehr das jüngste, hat sich heute aber gut geschlagen. Ein paar Punkte finde ich verbesserungswürdig. Auf die möchte ich jetzt eingehen, damit Du von diesem Artikel vielleicht noch ein paar nützliche Hinweise für den Kauf deines nächsten (oder ersten) Waffeleisens mitnehmen kannst.
Der erste, bereits angesprochene Kritikpunkt ist das kurze Kabel. Heute war es kein Problem, aber wer weiß, wie die Lage der Steckdosen in meiner nächsten Küche aussieht?
Sehr gut fand ich dagegen die Möglichkeit, ungenutzte Länge des Kabels direkt im Gerät aufzurollen. Das sollte mein nächstes Waffeleisen auf jeden Fall auch können.
Die fehlende Temperaturskala kann ich gut verkraften. Aber das Backen von Waffeln basiert in meinen Augen – zumindest bei den ersten ein bis drei Waffeln – auf Ausprobieren. Dazu gehört nicht nur die Menge an Teig, sondern auch die Temperatur. Deshalb wäre es hilfreich gewesen, wenn die Skala zumindest ein paar Markierungen gehabt hätte.
Die Form der Waffeln finde ich zwar sehr hübsch, doch ich bin eher ein Fan der dickeren, viereckigen Waffeln. Die sehen vielleicht nicht so filigran aus, aber sie bleiben aufgrund des größeren Volumens länger heiß: Ein großer Vorteil gerade bei der Kombination der Waffel mit Eis 🙂
Den fehlenden Ein- und Ausschalter habe ich nicht vermisst. Wenn ich fertig bin, wird der Stecker einfach herausgezogen und damit hat sich das.
Welches ist Dein liebstes Rezept für Waffeln? Was macht ein Waffeleisen für Dich besonders praktisch? Falls Du Deinen Senf dazugeben möchtest, dann kannst Du das gerne in den Kommentaren auf dieser Seite tun. Ich freue mich von Dir zu lesen 🙂
Flotte Lotte: Selbstgemachte Marmelade, Gelee, Suppen und mehr!
Falls Du noch nie eine Flotte Lotte gesehen hast, sieht sie erst einmal komisch aus. Bei den meisten Küchengeräten kannst Du den Nutzen leicht erahnen, auch wenn Du sie noch nicht kennst.
Die Flotte Lotte sieht aber aus wie ein Hybride aus Schüssel, Kaffeemühle und Sieb. Manchmal hat sie sogar drei Beine, die sich ausklappen lassen. Dann sieht sie ganz schön gruselig aus. Aber fürchte Dich nicht: Damit kann man ganz tolle Sachen machen!
Bevor wir uns den sehr vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten widmen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Geschichte dieses Instruments. Keine Bange, das ist gar nicht so langweilig, wie Du vielleicht befürchtest:
Geschichte des Passiersiebs
Eine Flotte Lotte ist ein Passiersieb. Es gibt viele Möglichkeiten, Zutaten zu passieren, aber dieses Passiersieb ist etwas ganz besonderes.
1931 wurde in Frankreich ein Patent für eine Passiermühle eingereicht. Zwar kam dem Franzosen eigentlich ein Belgier um drei Jahre zuvor, aber das tat dem Absatz in Frankreich keinen Abbruch.
In Deutschland hat sich die Bezeichnung „Flotte Lotte“ um 1950 breit gemacht. Er rührt von den Produktbezeichnungen für die Passiersieben der Firma GEFU her. Damit ist jede Flotte Lotte ein Passiersieb, aber nicht jedes Passiersieb ist eine Flotte Lotte.
Was macht eine Flotte Lotte?
Das Prinzip ist einfach: Du legst das, was du gerne passiert haben möchtest hinein, hältst das Passiersieb über eine Schüssel und betätigst die Kurbel.
Die Form des rotierenden Blatts über dem Sieb, das mit der Kurbel gedreht wird, quetscht bei jeder Umdrehung eine gewisse Menge durch das Sieb.
Je nach Befüllung kann das mit dem Drehen per Hand schon ordentlich anstrengend werden. Aber das traue ich Dir zu.
Erleichtert wird die Arbeit von Modellen, die – oft sind es drei – Beine zum Ausklappen haben. Faltest Du diese auseinander, kann das Passiersieb auf einer Schüssel oder einem Topf fixiert werden. Damit brauchst Du weniger Kraft zum Halten und hast mehr fürs Drehen übrig.
Und sonst so?
Was für eine Frage! Diese eigentlich simple Apparatur kann so viel mehr! Das Passieren von Beeren und Früchten ist bloß der Anfang.
Wenn Dich das Herstellen von Marmelade aus Erdbeeren, Himbeeren, Mirabellen und so weiter nach einigen Kilo langweilt, dann kannst Du mit der Flotten Lotte auch…
Tomaten passieren
Ja, passierte Tomaten sind eine der anderen Möglichkeiten. Am Ende kommt da auch wieder eine Masse von ähnlicher Konsistenz heraus. Wir halten fest: Damit kann nicht nur Süßes Zeug passiert werden.
Spätzle herstellen
Spätzle gehören zu meinen liebsten Nudeln. Am besten in einer Auflaufform mit jeder Menge Käse goldbraun überbacken. Falls Du einen ähnlichen Faible für diese schwäbische Spezialität hast, dann hilft Dir die Flotte Lotte auch da.
Die Schwierigkeit bei selbstgemachten Spätzle (oder Spätzli, wie sie auch genannt werden) besteht in der Formgebung. Ist der Teig für die Spätzli vollendet, dann müssen daraus noch die einzelnen Nudeln entstehen.
Erfahrene Schwaben greifen dazu auf einen einfachen Schaber zurück. Damit wird der Teig von einem Brett in kleinen Fetzen in kochendes Wasser geschabt. Nachdem ich dieses Spektakel einmal mitangesehen habe, wollte ich das auch probieren. Ich kam dabei leider nicht in den Genuss von formschönen Spätzle, sondern kostete mein eigenes, bitteres Versagen.
Neben der Methode, die Spätzle in den Kochtopf zu schaben, gibt es spezielle Hobel für diese Arbeit. Aber genauso gut kann das die Flotte Lotte. Den Teig in die Schüssel mit Sieb gesetzt, kurbeln, fertig!
Die Flotte Lotte sauber machen
Die Reinigung der Flotten Lotte ist – wie ich finde – keine Stärke des Geräts. In einer geräumigen Spülmaschine hat das Ding zwar Platz, aber dann kaum noch ein anderes Teil. Deshalb bietet sich das Spülen per Hand an. Und das geht üblicherweise sehr einfach. Vorausgesetzt Du wartest nicht solange, bis alles eingetrocknet ist.
Spülst Du die Lotte zügig nach der Verwendung, dann bekommst Du den Schmutz leicht ab.
Das Haar in der Suppe ist eher die Demontage. Damit alle Einzelteile des Apparats auch wirklich sauber werden, müssen die meisten Modelle in Sieb, Schüssel und Kurbel zerlegt werden.
Ich würde Dir empfehlen, lieber auf Varianten zurückzugreifen, die sich auseinander nehmen lassen. Die bekommst Du insgesamt leichter sauber. Außerdem kann bei diesen Modellen dann oft auch das Sieb gewechselt werden. Das ist ein überaus nützliches Feature. Schließlich ist für Erdbeeren wahrscheinlich eine andere Feinheit gewünscht, als bei den Spätzli.
Sobald das Passiersieb zerlegt ist, kannst Du es einfach unter fließendem, lauwarmen Wasser abspülen.
Bevor die Flotte Lotte wieder zusammengesetzt wird oder in den Schrank wandert, sollte sie vollständig trocken sein. Zwar sind die meisten Modelle aus Edelstahl, aber bei so vielen Kanten und Winkeln würde ich lieber auf Nummer sicher gehen.
Und wenn Du durch Deine übermäßige Vorsicht bloß ein bisschen Rost auf einem Schräubchen verhinderst; Eine gut gepflegte Flotte Lotte kann lange halten sogar zum Familienerbstück aufsteigen. Dann können sich Deine Enkelkinder auch über das merkwürdig aussehende Ding in der Küche wundern.
Rezeptvorschläge
Ob mit oder ohne Flotte Lotte: diese Rezepte sind einen Versuch wert:
Himbeermarmelade
Himbeeren sind meine liebsten Beeren in Marmelade. Falls das bei Dir auch so oder auch ganz anders ist; Marmelade stellt sich ziemlich ähnlich her, ob Himbeere, Erdbeere oder Blaubeermarmelade.
Beeren und Gelierzucker im Verhältnis 2:1 bereithalten.
Beeren mit Flotter Lotte zerquetschen.
Zucker und Beeren in einem Topf aufkochen lassen.
Die Masse stetig umrühren (ehrlich, hör bloß nicht auf zu rühren)
Die Masse 2-3 Minuten kochen lassen (ja genau, auch dabei weiter rühren)
Fertig!
Je nach Laune kannst Du noch weitere geschmackliche Dimensionen hinzufügen. Zum Beispiel mit Vanille. Oder Du gibst zur Marmelade etwas Ahornsirup dazu.
Spätzle
Die Nudeln sind zwar nicht so einfach in Form zu bringen, aber der Teig ist simpel:
Ein Ei je 100 Gramm Mehl
40ml Wasser je 100 Gramm Mehl
Eine Priese Salz
Beispielsweise würden sich bei 500g Mehl 5 Eier und 200ml Wasser ergeben. Wenn Du magst kannst Du das Ganze mit einer Priese Muskat abrunden.
Sobald die Nudeln im kochenden Wasser oben schwimmen sind sie fertig und können abgeschöpft werden.
Fazit
Eine Flotte Lotte sieht kompliziert aus, ist es aber gar nicht. Mit ihr kannst Du in der Küche ordentlich Spaß haben und (fast) ganz neue Wege beschreiten!
Falls Du noch ein paar mehr Ideen hast, wozu sich das Gerät zweckentfremden lässt, dann schreib das doch in einen Kommentar 🙂
Pizza ist heute beinahe ein Grundnahrungsmittel. In allen erdenklichen Variationen liegen sie in den Kühltruhen der Supermärkte. Doch seitdem ich mich selbst um den Einkauf sorgen muss, wollte ich eine kostengünstigere Alternative. Abgesehen von den 3er-Kartons mit No-Name-Pizza kann diese Tiefkühlkost nämlich verhältnismäßig teuer werden.
Seit rund drei Jahren mache ich regelmäßig meinen eigenen Pizzateig. Ich will nicht lügen, die Anfänge waren manchmal ganz furchtbar und ob der Hefeteig aufging oder nicht, war Glückssache. Heute sieht das anders aus. Hunderte Versuche und viele Rezept-Variationen später kann ich sagen, dass ich ziemlich sicher im Sattel sitze.
Ein Hefeteig gelingt gut, wenn Mehl und Wasser im Verhältnis 2:1 vermengt werden. Etwas Trockenhefe dazu und ganz wichtig: Sehr gründlich durchkneten.
Neben dem Hefeteig gab es aber noch mehr Probleme aus dem Weg zu räumen, als ich gedacht hatte. Zu Beginn war es schon ein Erfolg, wenn der Teig aufging, der Boden kross war und nichts verbrannt roch. Je mehr die Pizzen Marke Eigenbau die aus dem Supermarkt in meinem kulinarischen Alltag verdrängten, desto kritischer ging ich mit meinen Werken um.
Die Konkurrenz
Nehmen wir die Big American Texas von Dr. Oetker: Der Teig ist hoch und fluffig, der Belag genau im richtigen Maße scharf und der Geschmack insgesamt ein Kunstwerk. Zudem kannst Du Dir das Ding je nach Laune kross backen, oder kurz vor Ende aus dem Ofen holen und eine weiche und kieferschonende Pizza genießen.
Ristorante beherrscht die Fraktion der dünnen Böden. Dafür hat die Ofenfrische den besten Teig insgesamt, obwohl die Tradizionale da auch nicht zu verachten ist.
Wem es noch nicht aufgefallen ist: Alle genannten sind von der Dr. August Oetker KG. Deren
Lebensmittelingenieure scheinen es einfach drauf zu haben.
Der Geschmack
Irgendwann in der Grundschulzeit hat meine Mama das erste Mal eine Pizza selber gemacht. Ich weiß noch, dass ich die ganz gut fand. Besser zumindest, als mein erstes wirklich gelungenes Exemplar vor drei Jahren. In der Erinnerung wird viel Mist zu Gold, aber in dem Fall bin ich mir sicher.
Mein eigener erster Versuch schmeckte fade. Ich vermutete, dass mich die Lebensmittelindustrie erfolgreich mit Geschmacksverstärkern verdorben hatte. Ich kam zu dem Schluss, für eine gewisse Zeit auf Fertigpizzen zu verzichten würde mich an die selbst gemachten Pizzen gewöhnen. Zum Teil traf das auch zu. Doch keine schmeckte wirklich so gut wie die Konkurrenz aus dem Supermarkt.
Ich probierte anderen Käse, neue Salami und kam der Sache langsam näher. Ein paar mehr Gewürze als nur Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum schafften es in meine Palette und die Euphorie wuchs mit jeder noch so geringen Steigerung.
Viele schon ganz leckere Pizzen später sah ich die Wertkurve meiner Arbeiten erneut stagnieren und verlor die Hoffnung, jemals mit dem Oetker-Klan mitzuhalten.
Eine neue Richtung
Neuen Schwung brachte eine Idee von jemandem, den ich bewusst nicht nenne, weil ich ihm
oder ihr diesen Triumph bis heute nicht gönne. Es war eine dieser flapsigen Nebenbemerkungen, die ohne Aufwendung großer Mühe oder Geistesschärfe in den Raum geworfen wurde. Sie wird meinem Leidensweg definitiv nicht gerecht.
Wie dem auch sei; Mir wurde gesagt, ich könne nie mit der Lebensmittelindustrie konkurrieren, weil da mit unfairen Mitteln gekämpft wird. Synthetische Zusätze, Emulgatoren, Geschmacksverstärker und so Zeug eben.
Auf diese Mittel selbst zurückzugreifen würde irgendwie den Sinn von selbst gemachtem Essen zerstören, das ja gerade besonders gesund und rein sein soll…
Doch ich spiele, um zu gewinnen und diese Prinzipien gingen schnell über Bord. Ich wollte von Anfang an nur leckere und bezahlbare Pizza. Und wenn ich dafür die halbe Periodentabelle durchdeklinieren muss, dann ist das eben so.
Frisch ans Werk
Was ich schon wusste war, dass der Teig ruhig viel Salz haben konnte, weil Salz ein Geschmacksträger ist. Genau wie Zucker. In den nächsten Teig kam also eine gehörige Priese Zucker. Immerhin ist der auch in der Fertigpizzen drin. Nach einigen Experimenten hatte ich einen Teig produziert, der eher nach einem süßen Kuchen schmeckte, als nach einem Pizzateig.
Nachdem ich durch Herumprobieren den Break-Even-Point der Zuckermenge eingegrenzt hatte, konnte ich mit weiteren Zutaten starten. Den Geschmack zu intensivieren war dabei immer oberstes Ziel. Grundsätzlich war der nämlich sehr gut. Um also tief in die Selbe Trickkiste zu greifen, wie es die Konkurrenz tut, wollte ich irgendeinen Geschmacksverstärker beimischen, der Glutamat im Namen trägt. Zwar kann man reine Geschmacksverstärker direkt kaufen, aber da ist schwer heranzukommen. Was für ein Glück, dass Maggi‘s Klare Brühe praktisch ausschließlich daraus besteht:
Die nach Menge sortierte Zutatenliste dieses Produkts liest sich so: Jodsalz, Geschmacksverstärker, …
Ist doch prima. Dann kommt eben ein bisschen weniger Salz dazu und das wiegt sich wieder
raus. Schon sind wir der Lösung einen Schritt näher.
Der Teig ist damit nahezu perfekt. Je nach Wassermenge wird es ein fluffiger, oder (wenn es weniger Wasser ist) ein dünn
ausgerollter und knuspriger Teig. Damit sind wir bei dem Belag angekommen. Begonnen bei der Soße, die ruhig aus einfachen passierten Tomaten bestehen kann. In Kombination mit etwas Sahne und reinem Tomatenmark wird sie ein wenig fester und lässt den Teig nicht so matschig werden. Gewürzt wird sie mit Knoblauch, Pfeffer, Salz, etwas Honig, Basilikum und Oregano.
Du hast bestimmt Deine eigenen Lieblingszutaten auf Deiner Pizza. Falls dazu auch Salami gehört, dann ist dünn geschnittene französische Salami (als Ganzes gekauft) die paar Cent mehr pro Pizza absolut wert.
Wenn es um Käse geht, setze ich auf Emmentaler, Gouda, Parmesan und Mozzarella. Tilsiter hat mich nie überzeugen können. Wichtig ist dabei, dass der Käse unbedingt gerieben oder gestiftelt sein sollte. In Fetzen gerissene Käsescheibchen schmelzen einfach nicht so schön.
In der Regel streue ich Basilikum und Oregano nach dem Backen auf die Pizza. Streust Du Oregano noch während des Backens drauf, dann riecht Dein ganzes Zuhause absolut wunderbar. Achte dann aber darauf, dass der Oregano nicht verbrennt.
Gebacken wird die Pizza bei der höchstmöglichen Temperatur, die der Ofen hergibt. Echte Pizzaöfen erreichen nämlich Temperaturen um die 400°C.
Nach rund 10 Minuten (stark abhängig von der Dicke des Teigs und der Temperatur des Ofens) kannst Du sie herausnehmen, mit etwas Olivenöl beträufeln, mit dem Pizzaroller zerlegen und anschließend verspeisen!
Geschmacklich sind wir mit diesen kleinen Tricks sehr nahe an den Produkten der Lebensmittelingenieure. Und die werden auch noch für sowas bezahlt…
Wenn Du noch Tipps auf Lager hast, dann ab damit in die Kommentare. Die Welt (bestehend
aus den sechs Menschen, die sich hierher verirren) wird es Dir ewig danken!