Besteck mit Hildesheimer Rose – Die Geschichte der Rose.

Vielleicht hast Du Dich schon mal gefragt, warum so viele verschiedene Besteckstücke so eine Rose am Ende des Stils haben. Und dann noch eine, die beinahe auf jedem Besteck gleich aussieht…

Bei der Rose, die auf dem Titelbild zusehen ist, handelt es sich um die Hildesheimer Rose. Diese Rose hat tatsächlich etwas mit der Stadt Hildesheim zu tun und ist eines der beliebtesten Motive für verziertes Besteck.

Ganz besonders Tafelsilber mit der Rose darauf ist bei Sammlern überaus beliebt. Es wird teilweise zu sehr hohen Preisen verkauft. Falls Du ein paar Stücke mit der Rose darauf auf dem Dachboden gefunden oder sie auf einem Flohmarkt günstig erstanden hast, dann könnten sie etwas Geld in Deine Kriegskasse spülen.

Warum Hildesheim und warum eine Rose?

Die Rose auf dem Besteck ist von einer echten Rose inspiriert, die in Hildesheim zuhause ist. Dabei handelt es sich um eine Hundsrose, die an den Hildesheimer Mariendom angelehnt in die Höhe wächst. Aber warum ist diese Rose denn so interessant? Welche Geschichte hat die Hildesheimer Rose?

Das Exemplar am Mariendom wird auf ein Alter von etwa 700 Jahren geschätzt. Und damit ist nicht gemeint, dass dort schon lange Rosen standen. Seit 700 Jahren steht dort ein und die selbe Pflanze. Denn Hundsrosen können sich selbst erneuern, ohne das ihr Erbgut beeinflusst oder beschädigt wird. Eine so alte Hundsrose ist biologisch also nicht sonderlich ungewöhnlich. Doch die Verbindung des hohen Alters mit der Geschichte des Doms und dem Mann, der ihn hat bauen lassen, macht diese Rose in Hildesheim und darüber hinaus legendär.

Der einen Legende nach (es gibt nämlich mehrere) hat Kaiser Karl Ludwig den Bau in Auftrag gegeben, nachdem er eine übernatürliche Erfahrung an dem Ort machte. Irgendwas mit Schnee im Sommer, einem weißen Hirsch und der Mutter Maria. Der Klassiker eben.

Die Rose soll also schon vor der kleinen Kirche dort gestanden haben. In jedem Fall ist sie, was ihr Alter und ihre Größe angeht, eine faszinierende Rose, die knappe zehn Meter in die Höhe reicht. Allerdings ist ihr das nur gelungen, weil sie sich an dem Gebäude und den Rankhilfen abstützen kann. Für gewöhnlich wachsen Hundsrosen nicht sehr hoch.

Wie viel ist Besteck mit der Rose wert?

Die Frage nach dem Preis ist wie immer die interessanteste. Und wie so oft gibt es darauf keine sehr genaue Antwort. Aber eine Reihe an Hilfestellungen, um den Wert recht genau einzugrenzen. Wie viel ein Sammler für ein Objekt bezahlt, hängt nicht zuletzt vom Sammler und vom Zustand des Objekts ab.

Das wichtigste Indiz für den Wert des Besteckstücks ist die Punze. Eine Punze ist ein Stempelabdruck, der sich meistens auf der Rückseite des Besteckstücks befindet. Die Punze gibt Aufschluss darüber, aus welchem Material das Besteck besteht. Silber ist selbstverständlich wertvoller als Edelstahl, weshalb ein höherer Silberanteil einen größerern Wert bedeutet.

Die Zahl, die die Punze zeigt, repräsentiert den Silberanteil. Ein höherer Wert entspricht einem höheren Silberanteil. Folgende Zahlen sind überlichweise auf der Punze zu finden:

  • 90
  • 100
  • 800
  • 835

Die ersten beiden Werte (90, 100) kennzeichnen Besteck, das lediglich versilbert wurde. Der Verkauf lohnt sich in diesen Fällen nur, wenn Du große Stückzahlen loswerden möchtest. Zum nächsten Flohmarkt würde ich sie dennoch mitnehmen; Manchmal findet sich ein zahlungsbereiter Interessent, der einen Narren an einem bestimmten Stück gefressen hat.

Punzen mit Werten nahe der 1000 sind wesentlich wertvoller. Sie besitzen einen hohen Silberanteil und können mehrere Hundert Euro einbringen. Bei solch teuren Objekten spielt der Zustand eine große Rolle: Kratzer und Makel werden nicht gerne gesehen. Vor dem Verkauf und schon vor der Präsentation solltest Du diese Stücke gründlich reinigen und polieren, damit sie ordentlich Eindruck machen.

Falls Du online verkaufen willst, dann ist die Optik der Fotos ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Verkauf. Gut funktioniert der Verkauf mit nahtlos ausgeleuchteten Fotos, auf denen nicht viel mehr zusehen ist, als das Besteckstück selbst. Wenn Du es noch ein wenig in Szene setzen willst, eignet sich eine weiße Servierte, ein weißer Teller oder anderes, passendes Geschirr als Unterlage. Da das Besteck viel reflektiert, bietet es sich an, mehr als eine Lichtquelle einzusetzen. Dann funkelt das Silber richtig und das Foto macht einen sehr professionellen Eindurck.

Auf der Punze steht eine ganz andere Zahl, was nun?

Die vier Zahlen, die ich etwas weiter oben genannt habe, decken nicht alle möglichen Werte der Punzen ab. Die Faustregel gilt jedoch weiterhin: Höhere Zahlen bringen mehr Geld; Je näher die Zahl an der 1000 liegt, desto besser.

Es kann zum Beispiel auch passieren, dass Du mal eine Punze mit dem Wert 925 vor Dir hast. In aller Regel sind das Glücksfälle. Denn seltenere Punzen beudeten ebenfalls eine Wetsteigerung bei den Sammlern. Schließlich sind sehr seltene Sammelobjekte begehrter.

Silber als Rohstoff verkaufen

Das Besteck zum reinen Silberwert zu verkaufen lohnt sich nur für Stücke mit einem hohen Silberanteil.

Es ist immer ein bisschen schade, ein schönes Stück für den reinen Silberpreis zu verkaufen. Aber es kann ja sein, dass Du ein paar stark beschädigte Exemplare loswerden möchtest. In diesen Fällen ist der Verkauf des Silbers eine gute Alternative. Die gestiegenen Rohstoffpreise kommen Dir da entgegen.

Rechnen kannst Du mit etwa 50 Cent pro Gramm Silber, wobei noch die Bearbeitungsgebühr der Ankaufstelle und das Einschmelzen abgezogen werden. Gerade beim Verkauf von größeren Mengen lohnt es sich, verschiedene Ankaufstellen auf die angebotenen Preise zu prüfen. Mitunter variieren sie stark.

Neuere Bestecke mit Hildesheimer Rose

Bis heute werden Bestecke und Bestecksets mit der Rose darauf hergestellt. Oft sind diese Modelle aber von geringerer Qualität.

Die meisten Prinzipien, nach denen Du gutes von schlechtem Besteck unterscheiden kannst, gelten auch hier:

Bestecke, die ohne Liebe zum Detail hergestellt wurden, besitzen schärfere Kanten. Damit ist nicht die Schneide des Messers gemeint. Eine der einfacheren Herstellungsmethoden besteht darin, das Besteck aus einer Metallplatte zu stanzen. Dabei bleiben scharfe Kanten zurück, die sorgsam und von Hand geschliffen werden müssen. Daran wird als erstes gespart.

Falls Du Dich in der Situation befindest, in der Du zwischen zwei Bestecken abwägen musst, guck Dir zuerst die Gabeln an. Deren Zinken sind in der Herstellung besonders schwierig. Je gleichmäßiger und runder die Zinken, desto besser.

Neben den Gabelzinken ist auch die Materialstärke ein guter Indikator für die Qualität. Die Klinge eines Tafelmessers sollte sich nicht so leicht verbiegen lassen. Darüber hinaus gewährleisten dickere und rundere Griffe mehr Komfort bei der Verwendung.

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